8.1.2020
Momentan kann ich nichts mehr im Blog schreiben.
Ich bin gestern glücklich in Jerusalem angekommen. Alles ist sehr gut gegangen. Ein riesiges Geschenk.
Ich kann nur hinknien und Danke sagen.
Wenn mein Blog wieder geht werde ich von den letzten Etappen berichten.
Durch die Wüste war sehr eindrücklich.
4 Monate und 29 Pilgertage
Von Amman nach Jericho Palestina ca 150 km 5.1.2020
Endlich melde ich mich wieder. So vieles ist in der Zwischenzeit geschehen.
Auch ein neues Jahr hat begonnen, das ich mit vielen Freunden von der Fokolar Gemeinschaft in Amman feiern durfte.
Ich wünsche allen einen guten äusseren wie inneren Weg im neuen Jahr.
Für zwei Tage besichtigte ich die sehr eindrückliche Felsenstadt Petra. Ich hatte vorher schon mehrere Fotos gesehen, doch ich hätte nie gedacht, dass sie so schön und so gross ist. Dieser Ort ist wirklich einmalig. Am zweiten Tag bin ich dann noch die 900 Stufen zum Kloster hinaufgegangen. Ich konnte nur staunen.
Dann fuhr in den Norden und besichtigte in Jerasch die noch recht gut erhaltene Antike Stadt.
Mein Pilgerweg ging nun von Amman weiter über Madaba zum Monte Nebo wo Moses das Verheissene Land gesehen hat.
Ein heiliger Ort der einen Frieden und Ruhe ausstrahlt.
Ich wurde vom Franziskaner Pater freundlich empfangen und konnte in einem Gästezimmer übernachten.
Von Herzen Danke.
Am nächsten Tag lief ich vom Monte Nebo 800 müM durch die Steinwüste zum Totenmeer hinunter das 400 m unter dem Meeresspiegel liegt.
Ein anstrengender aber wunderschöner Weg.
Am nächsten Tag kam ich dann an den Jordan wo Jesus getauft worden ist.
Ein Höhepunkt nach dem anderem.
Gegen 13 Uhr stand ich am Grenzübergang nach Palestina. Was für eine Überraschung, geschlossen bis zum Nächsten Tag und nun?
Ich war nicht alleine. Alles ging sehr schnell. Mit zwei Holländer und einer Italienerin fuhren wir mit dem Taxi ca 80 km nach Norden um unser Glück zu versuchen. Die Grenze war offen. Jetzt hiess es sich in Geduld üben. Wir mussten 45 Minuten auf der Strasse warten bis uns ein Spezialbus zur Jordanischen Grenze brachte,dann wieder 30 Minuten bis ein andere Bus uns zur Israelische Grenze fuhr. Der Grenzübergang zu Israel ging dann einigermassen schnell. Jetzt musste ich auf der anderen Seite vom Jordan wieder zurückfahren. Es war Sabbat und erst spät Abend fuhren wieder Busse.
Hab Vertrauen 100%.
Nach langem warten hat mich ein Reisebus nach Jericho mitgenommen.
Was für ein grosses Geschenk.
Die Hand Gottes führt mich Schritt für Schritt. Eine sehr tiefe Erfahrung.
Es war dunkel. Ich läutete bei der katholischen Kirche in Jericho. Ein amerikanischer Franziskaner Bruder begrüsste mich sehr freundlich und ohne lange Erklärungen gab er mir ein Zimmer mit 9 Betten.
Dieser Pilgerweg ist wirklich einmalig.
Danke,danke und nochmals danke.
In 2 Tage werde ich in Jerusalem sein.
Ich kann es fast nicht fassen. Nach so vielen tausende von km ans Ziel anzukommen.
Es ist wie ein Traum. Jeder Schritt ist ein Geschenk.
Bis bald wieder.
4 Monate und 21 Pilgertage
Von Antakya über Istanbul nach Amman
null Pilgerkilometer 28.12.2019
Der 23.12 war mein letzter Abend in der Türkei. Vielen Dank Eda und Altay für eure Gastfreundschaft und das sehr feine Türkische Abendessen.
Adieu Pilgerweg in der Türkei mit so viele Begegnungen, Gespräche,Gastfreundschaft, Herausforderungen,Kilometer und vieles mehr.
Am 24.12 bin ich nach Istanbul geflogen,da es von Hatay aus kein Direktflug nach Amman gab.
Dort durfte ich mit meinen Freunden von der Fokolar Gemeinschaft Weihnachten feiern. Was für ein riesiges Geschenk.
Unter dem Weihnachtsbaum war sogar ein Geschenk für mich, ein warmer Pullover,den ich jetzt gut gebrauchen kann.
Danke, Danke,Danke
Ich durfte an eine sehr eindrücklichen Weihnachtsmesse teilnehmen. Am Schluss bekamen alle noch ein kleines Geschenk.
Ich brauchte unbedingt neue Wanderschuhe.
Ihr habt einen sehr guten Dienst geleistet. Leider muss ich euch jetzt lassen.
Nach langem suchen fand ich genau die gleichen wie ich schon hatte. Super.
Am 26.12. flog ich nach Amman. Mein Aufenthalt Bewilligung war 10 Tage überschritten. Ich erkundigte mich was ich tun muss. Die Antwort war, ich komme über die Grenze muss aber ca. Fr.200.- Buse bezahlen. Der Weg war mir wichtiger als das Geld. Am Zoll sagte ich mir, hab vertrauen. Die Beamtin kontrollierte mein Pass und das Einreisedatum und gab mir den Ausreisestempel ohne etwas zu sagen.
Ich konnte es fast nicht glauben. Ein riesiges Weihnachtsgeschenk.
Amman begrüsste mich mit Sturm und viel Wasser.
Bin nun daran einige Wörter auf Arabisch zu lernen.
Eine neue Welt erwartet mich.
Heute besichtigte ich die Citadel und auch das Museum.
Morgen gehe ich mit dem Bus nach Petra und werde dort 2 Tage bleiben,dann gehe ich wieder nach Amman zurück.
Ich wünsche euch allen alles Gutes,viele gute Momente im neuen Jahr.
4 Monate und 16 Tage auf dem Pilgerweg nach Jerusalem 23.12.2019
Von Iskenderun nach Antakya (Hatay) ca.65 km
In Iskenderun gibt es eine katholische Kirche mit Bischofssitz.
Zum ersten Mal sah ich einen Weihnachtsbaum. Was für eine Freude.
Ich konnte dort im Pfarrhaus 3 mal übernachten. An einem Abend lud mich der Bischof zu einem feinen Risotto ein,den er selber zubereitet hat.
Vielen Dank.
Nach einem Ruhetag verliess ich die Stadt am Meer. Ich musste noch über einen Berg um nach Antakya zu kommen.
Die Strasse wurde immer schmäler. Ein Polizeiauto hielt an. Als die Polizisten erfuhren wohin ich gehen wollten,winkten sie ab. Da gibt es keine Strasse ich müsse auf die Autobahn gehen. Sie konnten kein Englisch. Ich sagte immer wieder GPS. Sie verstanden und liessen mich gehen. Bald darauf hörte die Strasse auf und ich kam auf einem Feldweg.
Ein wunderschöne Gegend, Natur pur.
In Belen nach Google Maps sollte es zwei Hotel geben, doch die existierten nicht mehr. So fuhr ich wieder nach Iskenderun zurück ins Pfarrhaus. Schön ein Zuhause zu haben.
Am nächsten Tag fuhr ich dann wieder zurück. Diese Minibusse sind wirklich super.
Nach dem Pass erreichte ich eine Kleinstadt mit Hotel. Übernachten mit Frühstück für CHF 14.-
Am nächsten Morgen startete ich im dichten Nebel, doch gegen Mittag wärmte mich wieder die Sonne.
Gegen 15.00 Uhr erreiche ich Antakya und stehe vor der ältesten Kirche der Christenheit. Die Apostel Petrus Grotte. Hier wurden die Jünger zum ersten Mal Christen genannt und von hier verbreitete sich das Christentum in die ganze Welt.
Lange blieb ich an diesem heiligen Ort,dann ging ich zur katholischen Kirche wo ich herzlich empfangen wurde. Ein Ort des Friedens der Wärme. Ich nahm an der sehr eindrücklichen Abendmesse teil. Es gibt wenige Christen,aber die Gemeinde ist sehr lebendig.
Der Pfarrer der mehr als 30 Jahre dort lebt hat mit einem grossen Gottvertrauen die Pfarrei aufgebaut. Seine Erzählungen haben mich sehr beeindruckt.
Danke lieber Pater Domenico für eure Gastfreundschaft und euer Dasein.
Ein Ärzteehepaar hat mich zu sich nach Hause eingeladen.
Tausend Dank.
Ich fühle mich sehr wohl bei euch.
Weinachten steht vor der Tür.
Nach mehr als 3 Monate Türkei mit knapp 2000 km (insgesamt von Skopje ca.2600) bin ich am Etappenziel angekommen.
Ich kann es kaum fassen. Es ist wie ein Traum. Alles ist sehr gut gegangen.
Ich kann nur hinknien und Deo Grazia sagen. Gott hat mich an der Hand genommen und mich Schritt für Schritt geführt. Ein wunderbarer Weg mit sehr viele Begegnungen,Gespräche, Gastfreundschaft und vieles mehr.
Ein Weg des Friedens. Die Türken haben ein gutes Herz,eine sehr grosse Gastfreundschaft und sind sehr hilfsbereit. Ich kann von ihnen nur lernen. Danke euch allen von Herzen.
Da ich nicht durch Syrien gehen kann werde ich morgen 24.12 nach Istanbul fliegen und dann am 26. nach Amman. (Es gibt kein direkt Flug.)
So werde ich Weihnachten in Istanbul bei Freunden feiern. Ich freue mich sehr darauf.
Ich wünsche euch allen, frohe gesegnete Weihnachten und Danke für euer mitlebend und für eure Gebete die mich tragen.
Dies ist die Krippe von Atakya
4 Monate und 10 Tage auf dem Pilgerweg nach Jerusalem 17.12. 2019
Von Adana nach Iskenderun ca. 100 km
Nach einem Ruhetag in Adana, verliess ich am folgenden Tag die Stadt bei strömendem Regen, über einer der ältesten Römerbrücke.
Ich war froh die Grossstadt hinter mir zu lassen. Sehr oft wurde ich angesprochen. Es war nicht immer einfach doch der Regen half mir, dass weniger Leute auf der Strasse waren. Die Leute auf dem Land sind ganz anders als die in der Stadt.
Sonnenblumen und dies mitte Dezember.
Ich fand keine Übernachtungsmöglichkeit, so fuhr ich mit dem Minibus wieder zurück nach Adana ins Hotel. Am nächsten Tag wollte ich mit dem Bus wieder zurückfahren doch die Angaben die ich bekommen habe entsprachen nicht der Realität. Kurz entschlossen nahm ich ein Taxi das mich zum Ausgangspunkt brachte.
Es regnete den ganzen Tag. Ich war froh dass die heutige Etappe auf der Strasse war und nicht auf Feldwege.
Am nächsten Tag, es war Samstag lief ich auf einer vierspurigen Schnellstrasse bei Regen. Viele Autos hielten kurz nacheinander an um mich mitzunehmen, doch ich winkte jedesmal ab. Man sieht hier in der Türkei selten eine Frau am Steuer. Etwas später hielt eine Familie an. Ich sagte zu für die nächsten 4 km bis zur Abzweigung. Es kam aber ganz anders. Sie luden mich in ihre sehr schöne Ferienwohnung am Meer ein. Ich könne mich bei Ihnen Ausruhen und auch Übernachten. Ich nahm dieses Angebot sehr gerne an.
Draussen war es nass und kalt und drinnen bei ihnen schien die Sonne.
Von Herzen Danke.
Hier vom Hochhaus aus die Aussicht. Erholung pur.
Es ergaben sich gute Gespräche. Alle sprachen Englisch was in der Türkei selten vorkommt.
Beim Spielen.
Am nächsten Tag bei Sonnenschein fuhren sie mich wieder zurück ca. 50 km.
So eine Gastfreundschaft und Grosszügigkeit, dies ist einmalig hier in der Türkei. Nochmals Danke.
Es vergeht nicht ein Tag das ich nicht irgend etwas Geschenk bekomme.
An einem anderen Tag wurde ich von einer Restaurantbesitzerin und ihrer Tochter eingeladen.
Es war interessant das Treiben in der Grossküche zu verfolgen.
Am nächsten Tag gab es ein feines Frühstück mit den Angestellten.
Ganz herzlichen Dank.
Ein Tag lang lief ich auf die vierspurige Schnellstrasse an Industriegebiete vorbei.
Die Berge rücken immer näher. Sogar Schnee ist zu sehen.
An der Meerpromenade in Iskenderun.
In 4 Tage werde ich in Hatay,Antakya sein die letzte Stadt in der Türkei.
Ich kann es kaum fassen fast 2000 km in der Türkei zurück gelegt zu haben.
Was für ein Geschenk. Danke.
Auch das Wetter macht mit. Tagsüber bis 19 Grad.
123. Pilgertag 10.12.2019
Von Silifke über Mersin, Tarsus nach Adana ca. 130 km
Endlich melde ich mich wieder.
Es waren 7 intensive Tage. Immer wieder traf ich Leute an die mir weiter halfen oder mich spontan zu einem Cay, türkischer Tee, einluden, so wie diese zwei Frauen.
Von Silifke lief ich zum Meer an riesigen Erdbeerfeldern vorbei.
und die Ernte der Zitrusfrüchte ist voll im Gange.
Vom Winter in den Bergen mit minus Temperaturen kam ich in den Frühherbst. Die Bäume haben ihre Blätter noch nicht verloren und es ist sehr mild um die 18 Grad.
Am Samstag 7. Dezember war ich sogar im Wasser,wenigstens mit den Füssen.
Einen Tag lang lief ich auf der wunderschönen Meerpromenade nach Mersin hinein.
Immer wieder sprachen mich Leute an und machten eine Foto von mir.
Was für ein krasser Unterschied vom Taurusgebirge und hier. Nicht nur das Klima sondern auch kulturell. Zum Beispiel in Konya trugen von ca. 80 Frauen eine kein Kopftuch und in Mersin ist gerade das Gegenteil. Dafür sieht man hier öfters Männer mit ihren traditionellen Hosen.
oder dieser Künstler
In Mersin gibt es eine katholische Kirche. Als ich dort ankam fand ich den Pfarrer draussen mit den Kindern Volleyball spielen. Ich durfte eine sehr lebendige Pfarrei erfahren.
Am Sonntag war ich in dem sehr gut besuchten Gottesdienst und sah zum ersten Mal ein weihnächtliches Zeichen.
Was für eine Freude. Ich merke,dass ich manchmal ein wenig Heimweh nach den christlichen Zeichen habe.
Ich zündete diese Kerzen für alle Anliegen die mir anvertraut wurden an und auch für alle Leute die ich begegnet bin.
Hier durfte ich auch eine grosse Gastfreundschaft erfahren wie auch in Tarsus bei den Ordensschwestern.
Euch allen von Herzen Danke.
Auf meiner Pilgerreise bin ich immer wieder an die Orte gekommen wo der Apostel Paulus gewirkt hat und nun an seinem Geburtsort in Tarsus zu stehen war schon etwas ganz besonders. Paulus hat das Christentum in die Welt hinaus getragen.
Ich besuchte noch die sehr alte Paulus Kirche.
Vor zwei Tage bekam ich diese Zeichnung von Ebrar. Vor mehr als einem Monat durfte ich hier in der Türkei in ihrer Familie übernachten.
Ich bin zu tiefst gerührt.
Jetzt bin ich in Adana eine 3 Millionen Stadt. Ich freue mich wenn es wieder ruhiger wird.
Besuchte heute eine der grössten Moschee der Türkei.
In 14 Tage nach ca.250 km werde ich in Hatay,Antakya sein. Da ich nicht durch Syrien gehen kann,werde ich nach Istanbul fliegen und nach Weinachten am 26. Dezember nach Amman Jordanien. Von dort geht mein Weg weiter.
Immer wieder werde ich gefragt ob ich nicht Angst habe.
Jeder Tag ist eine neue Herausforderung und ein neues mich auf Gott ausrichten. Immer wieder sage ich mir,hab 100% vertrauen in Ihm, Er führt dich.
Heute hatte ich mit meiner türkischen SIM Karte ein Problem. Morgen hätte ich nicht mehr telefonieren etc. können. Niemand wollte und konnte mir eine Verlängerung geben,da mein VISA bald abläuft.
Hab vertrauen. Ich bekam dann, wie durch ein Wunder,nach 2 Stunden doch noch eine Verlängerung. Danke, Danke……..
116. Pilgertag 3.12.2019
Von Mut nach Silifke ca. 90 km
Am 2. Tag in Mut ging es meiner Erkältung schon viel besser dank auch den Medikamente die ich von der Schweiz mitgenommen habe. So bin ich mit einem leichten Rucksack 12 km gelaufen bis zu einer Tankstelle wo mich dann ein Minibus wieder nach Mut gebracht hat. Wenn du die Hand ausstreckst,dann hält er an. Super.
Am nächsten Tag fuhr ich dann mit dem Minibus zur Tankstelle zurück, um dann von dort weiter zu pilgern. Am Nachmittag kam ich zu einem sehr kleinem Dorf. Es gab keine Übernachtungsmöglichkeit. Ich wollte auf die Schnellstrasse gehen, doch 2 Frauen liessen mir verstehen, dass der Weg gesperrt sei. Sie führten mich über ein Feld zu einer neuen Strasse,riefen den Minibus an, der dann extra für mich kam um mich nach Mut ins Hotel zu bringen.
Unglaublich diese Hilfsbereitschaft.
Je mehr ich Richtung Mittelmeer hinunter steige desto milder wird es. In den Bergen hatte ich schon Winter,die Bäume hatten alle Blätter verloren und es war kahl und braun.
Nun erlebe ich einen zweiten Herbst.
Abschnittsweise gehe ich auf der Hauptstrasse,dann wieder auf kleine Nebenstrassen oder auf Naturwege
Immer wieder begegne ich diesen Fluss der Richtung Meer fliesst.
Ein wunderschönes Tal.
Die Vegetation verändert sich Tag für Tag.
Es hat viele Orangen-Mandarinen- Zitronenbäume etc..
Ich kam zu einem Schulhaus. Die Kinder stellten viele Fragen und wollten ein Autogramm. Ich kam mir vor wie ein Star. Die Lehrer luden mich zu einen Cay ein und brachten mir sogar noch ein Mittagessen. So viel Wohlwollen. Danke.
Es wird immer milder. Über den Mittag erreicht die Temperatur um die 18 Grad. Ideales Pilgerwetter.
Heute lief ich alles am Fluss entlang nach Silifke. Ein wunderschöner Weg.
Morgen werde ich über diese Römerbrücke Silifke verlassen und zum Mittelmeer kommen.
Ich freue mich darauf.
112. Pilgertag 29.11.2019
Von Karaman nach Mut ca.75 km
Der Lastwagen hielt vor der Stadt Karaman an. Ich bin sehr dankbar für diese Fahrt. Ich hatte noch sicher 1 1/2 Stunden zu gehen bis ich im Zentrum war. Dieses verspätete Mittagessen half mir wieder auf die Beine.
Als Salat gab es ein Teller voll Blattpetersilien, ohne Öl und Essig. Es schmeckte sehr gut und war eine Vitaminbombe.
Zwischen Konya und Karaman liegt eine Hochebene auf 1000 müM. So weit das Auge reicht sieht man Felder und immer wieder Schaf und Ziegenherde. Die meisten Leute in den Dörfern leben von der Landwirtschaft.
Mein Hundeabwehrgerät leistet guten Dienst.
Vor meinem Hotel in Karaman ist die Abendbeleuchtung fast wie bei uns an Weihnachten.
Ein letzter Pass vor dem Meer liegt vor mir. Ich hätte nicht gedacht,dass das Zentral Taurusgebirge so anstrengend sein kann.
Hinauf und wieder hinunter zu einem kleinen Bach, dann alles wieder hinauf und das mehrmals am Tag. Ein gutes Training. Es ist kalt,doch über den Mittag ist eine ideale Pilger Temperatur.
Die Minarettspitze verrät mir oft,dass ein Dorf in der Nähe ist.
Ich wurde von einer Bauernfamilie zum Cay und Fladenbrot eingeladen.
Durch diese verlassene Gegend kommt kein Fremder ausser von jetzt an Jerusalempilger.
Nach einem anstrengenden Tag kam ich wieder auf die Hauptstrasse zu einer Tankstelle.Kein Dorf nichts in der Nähe. Ich wollte mit irgend ein Auto zurück nach Karaman fahren,als der Mann von der Tankstelle mir ein Dienstzimmer hinter der Tankstelle zeigte mit einem Stockbett. Ich nahm dieses Angebot gerne an.
Ein kleines Problem zeigte sich bald. Am Boden war recht viel Wasser. Es muss irgendwo ein Rohrbruch sein. Trotzdem der Mann das Wasser weg wischte floss es nach. Zum Glück haben meine Wanderschuhe hohe Sohlen. Er brachte mir dann noch einen kleinen Ofen. Es war recht kalt. Es war nicht gerade meine erholsamste Nacht,aber besser als nichts
Am nächsten Tag verliess ich die Tankstelle und lief auf der 4 spurige Hauptstrasse zum Pass hinauf. Zum Glück hatte es nicht viel Verkehr und auf der Seite einen Gehstreifen.
Geschafft!
Nun ging es steht bergab zu einem Dorf wo ich etwas warmes ass.
Ich fühlte mich nicht so gut. Eine Erkältung machte sich bemerkbar mit Husten und Schnupfen. Kurzerhand entschloss ich mich, mit dem Bus nach Mut hinunter zu fahren um ein wenig auszuruhen und mich zu kurieren. Ich hatte mich auf diesen Abstieg gefreut nach Wochen in den Bergen, doch oft kommt es anders als man denkt. Nun habe ich meine Bonuskilometer die ich durch Umwegen mehr gegangen bin fast aufgebraucht.
Mut macht Mut.
Heute ist mein Ruhetag und wenn die Erkältung morgen nicht besser ist bleibe ich noch einen Tag länger hier.
Auch dies gehört zum Pilgern. Loslassen an nichts hängen und dankbar sein für jeden Augenblick. Ist eine gute konkrete Übung. Alles hat einen Sinn,ich glaube daran.
Ich weiss dass Gott mich führt und so wie es kommt gut ist. Ich vertraue 100 % auf Ihn.
Heute ging ich zum Coiffeur
für umgerechnet Fr. 4.50 und mein schönes sauberes Hotelzimmer mit super Frühstück kostet Fr 16.- Unglaublich. Die Türkische Wirtschaft ist am Boden. So schade. Die Jungen finden kaum Arbeit. Es ist nicht einfach.
Eine Übersicht von meiner nächsten Etappen. Bald erreiche ich das Mittelmeer und lasse die Berge hinter mir.
109. Pilgertag 26.11.2019
Von Konya nach Karaman ca. 120 km
Ca. 12 km vor Konya kamen wir bei
vorbei und besichtigten die sehr eindrückliche orthodoxe St. Helenakirche.
Was für ein Luxus für Pilger mit müden Beinen.
In Konya,wo der Apostel Paulus mehrmals war, gibt es eine katholische St. Pauluskirche die von 2 Ordensschwestern betreut wird.
Die Schwestern luden uns zum Nachessen ein. Es gab sogar Schweizerschokolade.
Es war eine sehr schöne Begegnung. Ein Ort des Friedens und der Liebe. In der kleinen Hauskapelle beteten wir dann noch gemeinsam das Abendgebet.
Danke liebe Schwestern für eure Gegenwart hier in Konya die so wichtig ist.
Am nächsten Tag verabschiedete ich mich von Marie.
Diese 7 Tage mit dir waren ein grosses Geschenk für mich. Wir durften so vieles miteinander erleben. Danke von Herzen.
Der Ruhetag tat gut. Ich besichtigte das Mevlana Museum. Sehr eindrücklich.
und auch eine Moschee. Es war Freitag, der Sonntag für die Muslimen.
Mein Weg ging nun weiter Richtung Karaman.
Die Berge rückten immer näher. Gestern stieg ich von 1000 müM auf fast 1600 hinauf. Ein sehr schöner spannender Weg. Oben in Ückuyu angekommen wurde ich von einer Ruinenlandschaft mit vielen „Kirchen“ belohnt. Es ist sehr eindrücklich zu wissen,dass Paulus auch hier war.
Ich kam dann zu einem Dorf mit 15 Einwohner und wurde zum Übernachten eingeladen.
Was für ein Geschenk.
Nach dem feinem Frühstück ging ich auf der Strasse Richtung Karaman. Der orkanartiger Sturm der schon die ganze Nacht gewütet hat ging weiter. Ich hatte die grösste Mühe das Gleichgewicht zu halten. Manchmal musste ich in die Hocke gehen um nicht umzufallen. Es war extrem anstrengend. Nach ca. 10 km hielt ein Lastwagen an und bot mich nach Karaman mitzunehmen. Ich nahm dieses Angebot gerne an. Diese gefahren km bin ich bereits schon gelaufen da ich einen Umweg gemacht habe um die Ruinen zu besichtigen.
Ich werde noch einen Berg überqueren und ab Mut geht es Richtung Mittelmeer.
Heute habe ich festgestellt,dass ich mehr als 2000 km ab Skopje gepilgert bin.
Ich kann nur Danke sagen für jeden Schritt.